Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen („SRHT“)

Rettungs- und Hilfeleistungseinsätze in Höhen und Tiefen gehören seit Jahren zum Aufgabenbereich der Feuerwehren.

Die herkömmlichen Geräte und Ausrüstungen der Feuerwehren für Einsätze in absturzgefährdeten Bereichen sind für die Durchführung solcher speziellen Einsätze nur bedingt geeignet.

Die Antwort der Frage nach dem „Wie“ ist die Entwicklung im Bereich der Höhenrettung. Basierend auf den Methoden der Bergrettung und des Höhenrettungsdienstes der ehemaligen DDR wurden spezielle Verfahren und Techniken für die spezifischen Einsatzbedingungen der Feuerwehren entwickelt. Diese Verfahren der „Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen“ (SRHT) ermöglichen mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein sehr effektives und vor allem sicheres Arbeiten in Höhen und Tiefen.

Durch die Flexibilität der Verfahren wird die Voraussetzung zur Schaffung von vertikalen, horizontalen und diagonalen Rettungs- bzw. Arbeitswegen ermöglicht. Dabei wird die Sicherheit durch Redundanz (mehrfache Sicherheit durch zwei oder mehr unabhängige Systeme) im Interesse der Eigensicherheit gewährleistet. Unfälle werden so auf ein Minimum reduziert.

Mit Einführung der Feuerwehrdienstvorschrift 1/2 im Jahre 1998 wurden die neuen Sicherungsmethoden im Bereich der Absturzsicherung erstmals verbindlich vorgeschrieben.

Während der Vorbereitungen zur Ausbildung „Absturzsicherung“ erkannte man schnell, dass es ohne Spezialwissen unmöglich ist, eine sichere Ausbildung durchzuführen. Nur durch eine fundierte Ausbildung der Ausbilder selbst kann sichergestellt werden, dass das Basiswissen erhalten bleibt und die neuen Techniken sicher angewendet werden können.

Man entschloss sich daher 1999 in Ingelheim, die Ausbilder „Absturzsicherung“ zum „Speziellen Retter aus Höhen und Tiefen“ zu qualifizieren.

Seit dem 01.01.2004 ist die Teileinheit der Feuerwehr Ingelheim offizielle Landeseinheit „Höhenrettung“ des Landes Rheinland-Pfalz.

Gemeinsam mit vier weiteren Landeseinheiten kommen die Einheiten auch überregional zum Einsatz.

Einsatzbeispiele für die SRHT-Einheit sind zum Beispiel:

  • Einsätze auf Dächern, Mauerkanten, Brücken
  • Einsätze auf Kränen, Masten, Schornsteinen
  • Einsätze auf Windkraftanlagen und Mobilfunkmasten
  • Silounfälle / Silobrände
  • Tief- und Hochbauunfälle
  • Einsätze in Schächten und Baugruben
  • Menschenrettung aus exponierten Lagen
  • Brandbekämpfung in exponierten Lagen auch unter Atemschutz
  • Technische Hilfeleistung in Höhen und Tiefen zur Gefahrenabwehr oder zur Feststellung eines vorhandenen Gefährdungsgrades

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