Brandschützer auf Reisen

Sieben Tage lang waren wir, die jungen Brandschützer der Jugendfeuerwehren Wackernheim und Ingelheim, auf Reisen. Es ging nach Heuzert in den Westerwald. Die diesjährige Truppe stellte sich mit 32 Teilnehmern in den Kampf, darunter 13 Betreuer. Das große Abenteuer startete am Freitag, den 28. August 2015. An diesem Tag machte sich der Vortrupp auf den Weg, den Zeltplatz vorzubereiten. Am darauffolgenden Samstag ging es dann endlich auch für uns Jugendliche los. Der Terminkalender war prall gefüllt und wollte abgearbeitet werden.

Die ersten zwei Tage lebten wir uns als Gruppe auf dem Zeltplatz ein, gingen Holz holen und spielten Kartenspiele oder Federball. Ein besonderes Highlight bildete schon sonntags die Vogelflugshow, die wir sozusagen direkt vor der Haustür hatten. Die Veranstaltung verdankten wir dem Waldcafé, das seinen Sitz in unmittelbarer Nähe zu dem Jugendzeltplatz hat. Denn dieses organisierte eine Infoveranstaltung über eine ortsansässige Falknerei. Die zur Schau gestellten Greifvögel waren sehr spannend zu betrachten. Zudem durften wir einen Waldkauz auf die Hand nehmen. Ein tolles Erinnerungsstück gab es noch dazu: am Ende der Veranstaltung machten wir ein Gruppenfoto, zusammen mit all den Tieren, die wir bei der Infoveranstaltung bestaunen konnten. Neben dem Waldkauz fand so auch ein Falke sowie zwei Wüstenbussarde den Weg auf das Foto!

Am Montag Morgen starte dann der erste Programmpunkt: die Exkursion zur Steinbrecheranlage im Stöffel-Park. Dort konnte man den Prozess vom groben Basaltstein hin zum Straßenpflaster selbst durchlaufen. Am Ende der Tour gab es ein interessantes und unterhaltsames Mitmachmuseum rund um das damalige Arbeitsleben im Werk.

Neben dieser kurzweiligen Führung erlebten wir viele, weitere spannende Programmpunkte. So unter anderem der Besuch im Schwimmbad, die Nachtwanderung und das Stellen der Zeltlagerfahne. Denn diese Tradition darf natürlich bei keinem Zeltlager fehlen! Schließlich ist ein Zeltlager ohne Fahne kein richtiges Zeltlager. Doch nicht nur die Lagerfahne will von den fest eingeteilten Nachtwachen bewacht werden. Nein, auch das Lagerfeuer. Das ist nämlich das einzige Feuer, dass die jungen Floriansjünger absichtlich am Leben erhalten. Es darf während des Zeltlagers nie ausgehen.

Aber was wäre ein Zeltlager ohne einen Angriff! So wurde auch dieses Jahr versucht unsere Fahne zu klauen. Leider schaffen es die Täter sogar nahezu unbemerkt. Zu unserer Verteidigung müssen wir sagen, dass wir bei dem Überfall abgelenkt wurden. Unser Zeltlager-Geburtstagskind Jonas feierte in dieser Nacht in seinen zwölften Geburtstag rein und so gab es für die letzten, munteren Nachtwachen frischgebackenen Feuerkuchen und Geschenke. Irgendwie ging darüber hinaus das Bewachen des Platzes vergessen! Nach nächtlicher Suche nach den „Tätern“ und der abhanden gekommenen Fahne konnte das Rätsel am nächsten Morgen aufgeklärt werden. Und so steht nun noch ein Termin offen. Das Eisessen mit ihnen, den „Tätern“, denn das war deren Forderung für Herausgabe der Fahne.

Aber das allergrößte Highlight, das sich über die ganze Woche zog, war die Jungendflamme! Die Jugendflamme ist ein Abzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr, dass man erwerben kann, indem man in verschiedenen Disziplinen antritt und die geforderten Voraussetzungen erfüllt. Ein bisschen vergleichbar mit einer kleinen Olympiade zu feuerwehrspezifischem Wissen. Daneben belohnt es aber auch soziales und kollegiales Verhalten jedes Einzelnen und des Teams.

Wir Jugendlichen bereiteten uns die ganze Woche über vor, in dem wir Knoten übten, Grundkenntnisse der Erste-Hilfe erlernten und an den mitgebrachten Feuerwehrfahrzeugen praktisch ausgebildet wurden. So lernten einige von uns zum ersten Mal, wie man ein Standrohr richtig setzt und so das Wasser vom Hydranten zur Pumpe bewegt.

Dann, am 3. September 2015, war der Tag der Entscheidung: wir stellten uns der Prüfung zur Abnahme der Jugendflamme. Während wir Jungen das Abzeichen in Stufe 1 ablegen konnten, durften sich die etwas Alteren unter uns sogar auf Stufe 2 beweisen. Am Ende des Tages gab es sehr viele glückliche Gesichter und unsere Betreuer waren um einige Anstecknadeln ärmer!

Alles in allem war es ein sehr spannendes und vor allem schönes Zeltlager, mit vielen Aktivitäten zum Stärken des Teamgefühls. Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei dem Chefkoch unserer Lagerküche bedanken, der uns immer sehr gut verköstigt hat.

Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jugendfeuerwehrzeltlager in zwei Jahren. Wenn es hoffentlich wieder heißt „Gemeinschaftszeltlager zwischen den Jugendfeuerwehren Wackernheim und Ingelheim“.

Was macht die Jugendfeuerwehr eigentlich in den Sommerferien? | Erfolgreicher Grundlehrgang 2015