Erste Hilfe (HELD)

Auch Sie können plötzlich vor der Situation stehen, in einem Notfall "Erste Hilfe" leisten zu müssen, sei es im Straßenverkehr, an Ihrer Arbeitsstelle, im Urlaub oder in Ihrer Familie.

Regeln für Ersthelfer bei Unfällen

Bestimmt waren auch Sie schon mal in einer Situation, in der Sie auf die Hilfe eines Mitmenschen angewiesen waren. Sei es zu Hause in den eigenen vier Wänden, an Ihrer Arbeitsstelle, in der Schule oder während Ihrer Freizeit.
Umso mehr sollte es auch selbstverständlich sein, anderen in Notfallsituationen zu helfen. Doch wie? Wer wenige, aber entscheidende Dinge beherzigt und den gesunden Menschenverstand anwendet, kann viel bewirken.
Ein paar Informationen für Ersthelfer am Unfallort soll Ihnen dabei helfen, in diesen Situationen richtig zu helfen. Diese Aufstellung ist keinesfalls als Ersatz für den Erste-Hilfe-Kurs gedacht, sie soll Sie lediglich an die wichtigsten Punkte erinnern.

Das DRK symbolisiert die wichtigsten Hilfsfunktionen übrigens durch die Abkürzung HELD:
H für Hilfe rufen, E für ermutigen und trösten, L für lebenswichtige Funktionen überprüfen und D für eine Decke unterlegen oder zudecken.

1. Selbstschutz. Vernachlässigen Sie auf keinen Fall Ihre eigene Sicherheit! Sie können Verunglückten nur helfen wenn Sie dabei selbst keinen Schaden erleiden!

2. Überblick verschaffen. Wie viele Menschen sind verletzt? Sind weitere Helfer in der Nähe? Rufen Sie Hilfe. Alarmieren Sie den Rettungsdienst. Vermeiden Sie nach Möglichkeit falsches Eingreifen und unüberlegtes Handeln anderer Helfer.

3. Stabile Seitenlage. Ist jemand bewusstlos, aber Atmung und Kreislauf sind eindeutig vorhanden, dann bringen Sie den Verunglückten in die stabile Seitenlage.

4. Psychische Betreuung. Ermutigen und Trösten sie den Verletzten. Fassen Sie den Verunglückten an der Hand, am Arm oder an der Schulter an, damit er das Gefühl hat, in seiner Situation nicht alleine zu sein. Ansonsten können sich zum Beispiel eventuell vorhandene Schockzustände noch verschlimmern.

5. Wiederbelebung. Sind Atmung und Kreislauf vorhanden? Wenn nicht müssen Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden. Üben Sie die Druckmassage und die Beatmung im Wechsel 30:2 (30x Druckmassage, 2x Atemspende) aus. Praktisch können Sie die richtige Anwendung nur im Erste-Hilfe-Kurs erlernen.

6. Wärme spenden. Unfallopfer kühlen schnell aus, Körpertemperatur und Überlebenschance aber hängen eng zusammen. Wer auskühlt, blutet mehr, erleidet im weiteren Verlauf schneller Lungen- und Nierenversagen, lässt sich wegen der größeren Gerinnungsstörung des Blutes schlechter operieren. Also: Verletzte nicht ausziehen, sondern mit zusätzlicher Jacke oder einer Wolldecke warm halten.

7. Wunden versorgen. Kopfplatzwunden und Schnittwunden sind mit die häufigsten Verletzungen bei Unfällen. Wichtig ist, zu allererst die Blutung zu stillen. Drücken Sie hierfür das Verbandsmaterial komplett auf die Wunde und warten, bis der Rettungsdienst in wenigen Minuten vor Ort ist. Es macht keinen Sinn, sich mühsam an kunstvolle Verbände aus dem Erste-Hilfe-Kurs erinnern zu wollen und dadurch wertvolle Zeit zu verlieren.

8. Schock. Wenn jemand anfängt wegzutreten: Füße hoch. Ganz egal, ob der Kreislauf nur wegen des erlittenen Schrecks oder auf Grund von Blutverlust absackt. Nur mit der Schocklage wird eine ausreichende Versorgung der lebenswichtigen Organe (Herz und Hirn) mit Blut sichergestellt. Typische Anzeichen eines Schocks sind zum Beispiel: Angst, blasse Haut, kalter Schweiß, Zittern, später Teilnahmslosigkeit.