Feuer und Flamme

Floriansjünger übten Wohnhausbrand

Am 21. und 22. November nahmen erneut 15 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ingelheim am Rhein an einer Heißausbildung in Külsheim (Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg) teil. Bereits zum fünften Mal übten die Floriansjünger auf dem ehemaligen Kasernengelände der Bundeswehr für den Ernstfall. Geleitet und geführt wurde die Ausbildung von Mitgliedern des I.F.R.T. - kurz für International Fire and Rescue Training (www.ifrt.org). Feuerwehrmänner, die sich beruflich wie ehrenamtlich mit der Entstehung, Ausbreitung und Bekämpfung von Bränden beschäftigen, bieten hier das fachliche Know-How zur qualifizierten Fort- und Weiterbildung von Atemschutzgeräteträgern. Seit 2007 nehmen regelmäßig zahlreiche Feuerwehren aus ganz Deutschland, aber auch ausländische Einheiten, an den hier angebotenen Seminaren teil.

Unser zweitägiges Seminar gliederte sich dabei in einen kalten und einen heißen Teil: der Freitag diente dabei der Vermittlung einsatztaktischer Vorgehensweisen eines Trupps unter schwerem Atemschutz bei einem Wohnhausbrand. In drei verschiedenen Übungsszenarien wurde jeweils in einem alten Kasernengebäude ein Wohnungsbrand angenommen. Diente die erste Übung noch dem Warmwerden mit der Situation, so hatte es die letzte Übung des Tages doch schon in sich: ein Kellerbrand war die Ursache für die starke Verrauchung des Gebäudes über alle Geschosse. Der Einbau eines simulierten Atemschutznotfalles verlangte uns, auch kurz vor Ende des ersten Übungstages, noch einmal alles ab.

Neben der Möglichkeit an leerstehenden Gebäuden realitätsnahe Szenarien nachstellen zu können, werden auf dem Übungsgelände des I.F.R.T. aber auch „heiße Lagen“ angeboten. So kann sich der Atemschutzgeräteträger nicht nur mit der Einsatztaktik vertraut machen, sondern sich auch an die Wärme eines echten Brandherdes gewöhnen: in einer Rauchgasdurchzündungsanlage (RDA) wurde uns am Samstagmorgen das Lesen des Brandrauches sowie das richtige und falsche Vorgehen bei Vorfinden eines stark verrauchten Raumes nahegebracht. Gerade auch die schlagartige Durchzündung der im Raum befindlichen Pyrolysegase, hinterließ bei uns Teilnehmern nachhaltig Eindruck. Die über unsere Köpfe hinwegrollende Feuerwalze führte nicht nur Temperaturen von bis zu 600 bis 800 Grad Celsius mit sich, sondern sorgte auch für einen deutlichen Druckanstieg im Raum.

In drei weiteren Übungen im Verlaufe des Samstages konnten wir uns selbst von der eigenen Reaktion in dem Containerbrandhaus überzeugen. Die mit zunehmender Übungsdauer stetig kniffligeren Aufgaben und Herausforderungen konnten durch uns vernünftig und immer sicher abgearbeitet werden. Als die dritte Übung beendet war, wurden noch zwei kleine Workshops angeboten. So wurde der „Einsatz der Wärmebildkamera im Innenangriff“ und die „Hydraulische Ventilation“ eines verrauchten Raumes durch Einsatz eines Hohlstrahlrohres in Fensternähe erläutert und geübt. Dies rundete das für alle Teilnehmer anstrengende, aber sehr lehrreiche Wochenendseminar ab.

Die Teilnahme der freiwillig und ehrenamtlich tätigen Feuerwehrfrauen und -männer an solchen Fortbildungen dient nicht nur der Schulung des einsatztaktischen Vorgehens im Trupp, sondern insbesondere auch dazu die Wärme eines Wohnungsbrandes zu erfahren. Die Teilnehmer können so besser einschätzen, was sie im Ernstfall erwartet und haben auch gelernt in Material und Bekleidung zu vertrauen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen eingesetzten Ausbildern von I.F.R.T. für die – mittlerweile schon gewohnt – gute und gehaltvolle Ausbildung. Der Service und das gute Miteinander macht euch im Bereich der Brandbekämpfung zu einem verlässlichen Ausbildungspartner der Freiwilligen Feuerwehr Ingelheim am Rhein!

Erfolgreiche Abnahme der Leistungsspange der Jugendfeuerwehr Ingelheim