Gemeinschaftszeltlager der Jugendfeuerwehren Ingelheim und Wackernheim – 08.07.2017

Auszüge aus dem Tagebuch des 7. Gemeinschaftszeltlagers 2017 der Jugendfeuerwehren Ingelheim und Wackernheim

Bereits am Donnerstag, 29.06.2017 wurde der Abrollbehälter Pritsche sowie das MZF 2 der Feuerwehr Wackernheim beladen.

So konnten sich unsere „Pioniere“ – zehn furchtlose Männer und Frauen aus Ingelheim und Wackernheim – am Freitag, 30.06.2017, noch bevor das 7. Gemeinschafts­zeltlager offiziell begonnen hatte, auf den Weg in den Westerwald nach Heuzert machen.

Einer davon sogar auf seinem Traktor, einem alten MF 135. Während er die Strecke in fast sechs Stunden hinter sich brachte, benötigte der andere Teil des Teams nur zwei Stunden.

Auf dem Zeltplatz angekommen, begann das Team damit die Infrastruktur herzustellen, die Küchen- und Materialpavillons einzurichten sowie das Essenszelt und die Unterkunftszelte für die insgesamt 37 Teilnehmenden aufzubauen.

Nach erfolgter Arbeit und dem verdienten Abendessen rückte das Wechselladerfahrzeug mit Kran (1/66) mit seiner Besatzung wieder ab. Der verbleibende Vortrupp ließ den Tag ausklingen und bezog die Zelte.

Tag 1, Samstag, 01.07.2017, begann der Vortrupp am Platz bereits zeitig mit einem Frühstück, damit noch die ersten Einkäufe erledigt, das Mittagessen für die anreisende Gruppe gerichtet und letzte Handgriffe zu Ende gebracht werden konnten.

Um 09:00 Uhr trafen sich die Jugendfeuerwehren Ingelheim und Wackernheim an Ihren Standorten um das Teilnehmergepäck zu laden und letzte Formalitäten zu erledigen. Danach hieß es aufsitzen. Um 09:50 Uhr sammelten sich die Jugendfeuerwehren in Heidesheim, um bei leichtem Regen gemeinsam in den Westerwald zu starten.

Der Tross setzte sich mit 4 Fahrzeugen in Bewegung und traf gegen 12:00 Uhr auf dem Lagerplatz ein. Dort konnten die Zelte weitestgehend trocken bezogen werden. Lediglich für ein Zelt galt das Einsatzstichwort „H 1 – Wasserschaden klein“, das von den „Bewohnern“ weitestgehend eigenständig abgearbeitet werden konnte.

Nachdem das Mittagessen eingenommen und die Zelte vollständig bezogen waren, mussten noch ein paar Dinge geregelt werden, denn so ein Zeltlager organisiert sich ja nicht von alleine! Es wurden zwei Zeltteams gebildet, die sich abwechselnd um die zu erledigenden Dienste kümmerten: Spül- und Küchendienste, Sanitär- und Ordnungsdienste sowie die von allen begehrten Nachtwachen. Die Organisation innerhalb der Teams erfolgte eigenverantwortlich.

Längst loderte das erste Lagerfeuer. Weiteres Feuerholz durfte in Absprache mit dem Förster und Vertretern der Gemeinde aus dem nahen Wald entnommen werden. Damit also das Lagerfeuer nicht erlöschen würde, holten Kinder und Jugendliche gemeinsam mit einigen Betreuern schon bald die erste Fuhre Holz. Hierbei spielte auch der Traktor eine wichtige Rolle.

An Tag 2 und 3 des Lagers, also sonntags und montags waren wir schwerpunktmäßig auf und um den Platz unterwegs. Die Zeit vertrieben wir uns mit Ausbildungen rund um die Themen Leitern, Knoten, Erste Hilfe und dem Löschangriff. Auch Lagerbauten standen auf dem Programm, wofür erneut Holz beigeschafft werden musste. Der Bau eines Unterstandes, zum Schutz vor dem noch anhaltenden Regenwetter und einer Brücke konnten beginnen.

Tag 4, Dienstag, 04.07.2017. Nach einem Frühstück wurden mit gepackten Lunchpaketen die Fahrzeuge besetzt. Es ging in Richtung „Dreifelder Weiher“. Dort verbrachten wir mit Ruder- und Tretbooten ein paar schöne Stunden auf und am Wasser. Nach dem Verzehr der Lunchpakete ging es weiter nach Hachenburg, wo die Jugendlichen in Kleingruppen die Fußgängerzone und den lokalen Einzelhandel durchstreifen konnten. Die Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer nutzten die Zeit sich in ihre Stammeisdiele zurückzuzuziehen. Bei Eis und Kaffee genoss man die Ruhe, bevor es mit allen wieder zurück auf den Platz ging.

Dort angekommen galt es mit den Lagerbauten fortzufahren und den Holznachschub für die Nacht sicherzustellen. Der Traktor wurde zwischenzeitlich mit selbstgebautem Blaulicht zum Einsatzleittraktor (ELT) der Jugendfeuerwehr umgerüstet.

Besonders freuten wir uns an diesem Tag über den unverhofften Besuch von Mirko Gauer, dem stellv. hauptamtlichen Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Ingelheim am Rhein. Er ließ den Zeltplatz und das Lagerleben auf sich wirken, bevor er nach dem Abendessen gut gelaunt und mit jeder Menge positiver Eindrücke die Heimreise antrat.

Für uns stand noch die Nachtwanderung auf dem Programm, die uns über die selbst gebaute Brücke in einem kleinen Bogen durch den Wald führte. Auf dem Weg gab es noch größere und kleinere Aufgaben zu lösen und ein Lösungswort zu entschlüsseln.

Tag 5, Mittwoch, 05.07.2017 stand wieder im Zeichen des Platzes. Zuerst gab es eine Ausbildungseinheit zum Thema Leiterhebel, bevor der „Bauwut“ wieder freien Lauf gelassen wurde. Im Laufe des Nachmittags traf Thomas Helm, stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Heidesheim ein, der sicherlich auch ein wenig seiner Neugierde, aber vielmehr unserer besonderen Einladung folgte.

Denn es galt eine besondere Ehrung vorzunehmen. Thomas Gassner aus Heidesheim begleitet nun seit fast 20 Jahren die Jugendfeuerwehr Wackernheim und ist dort seit kurzem gemeinsam mit Joshua Weil einer der beiden Jugendfeuerwehrwarte.

Für sein unermüdliches Engagement verlieh ihm der Kreisjugendfeuerwehrwart des Landkreises Mainz-Bingen, Björn Roos, das Ehrenzeichen des Kreisjugendfeuerwehrbandes Mainz-Bingen in Silber. Lieber Thomas, an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch. Du hast es wirklich verdient! Für die gelungene Überraschung bedankte sich Thomas spontan mit einer Runde Eis für alle.

Tag 6, Donnerstag, 06.07.2017. Am Vormittag ging es ins Landschaftsmuseum Westerwald in Hachenburg. Auf dem Programm stand „von Wasser Marsch bis Feuer aus“. Genau unser Thema! Wir wurden gekonnt durch das Feuerlöschwesen der Vergangenheit geführt. Als Andenken, durfte jeder einen Schlüsselanhänger in Form eines Löscheimers basteln. Und auch der Versprecher einer Museumsmitarbeiterin, der in „Hallo I Bims 1…“ endete, führte zu dem ein oder anderen Lacher. Alles in allem ein gelungener Programmpunkt!

Nach einer kleinen Stärkung durch die Lunchpakete ging es dann ins Löwenbad, wo wir ein paar „feucht fröhliche Stunden“ verbrachten und bewiesen haben wieviel Menschen in einen Whirlpool passen.

Auf dem Platz angekommen und nach kurzer Verschnaufpause schlug das Wetter um. Alle Teilnehmer versammelten sich im Mannschaftszelt und wurden über die weiteren Maßnahmen bei Gewitter informiert. Kaum zu Ende gesprochen, wurden alle Teilnehmer in die Fahrzeuge verbracht. Im Schutz unserer „faradayschen Käfige“ mussten wir 20 Minuten ausharren, bevor das Wetter wieder auflockerte. Hierdurch hat sich das Abendessen etwas nach hinten verschoben, aber wer will schon nasses Steak vom kalten Grill?!

Tag 7, Freitag, 08.07.2017. Der letzte Tag im Westerwald begann nach unsanftem Wecken mit Frühstück. Anschließend packten alle ihre Tasche zusammen, bauten die Zelte ab. Fahrzeuge und AB-Pritsche wurden beladen. Um 13:00 Uhr ging es dann in Richtung Heimat. Zu diesem Zeitpunkt war unser „Traktorist“ bereits unterwegs, denn schließlich bräuchte er ja etwas länger!

Doch damit war das Zeltlager aber noch nicht zu Ende. Es gab noch viel zu tun. Alle Zelte und Planen mussten zum Trocknen in der alten Markthalle aufgeschlagen werden. Am Samstag wurde Material gesichtet und verstaut, Mängelzettel geschrieben sowie die Wasch- und Spülmaschinen gefüttert. Die Spülmaschinen wurden das ganze Wochenende von den Jugendfeuerwehrwarten aus- und wieder eingeräumt, damit das gesamte Besteck und Geschirr vor dem Verstauen richtig sauber ist.

Am Montagabend wurden die meisten Kisten an Ort und Stelle gebracht. Nur das Küchenzubehör musste noch einmal gesichtet, sortiert und neu beschriftet werden. Das geschah dann am Dienstagabend, während die Zelte in der alten Markthalle wieder abgeschlagen, ordentlich in den Transportbehältern verstaut und ins Lager verbracht wurden. Bevor der Tag und das Zeltlager mit einem letzten Grillen im Kreise der Betreuer und Helfer zu Ende gehen konnte, wurde die Markthalle noch durchgefegt und letzte Sachen weggebracht.

Im Großen und Ganzen gibt es keine „großen Ausfälle“ zu beklagen. Nur das Übliche. Ein paar kleine „Wehwehchen“, aber auch ein paar Zeckenbisse, die vor Ort durch niedergelassene (Kinder-)Ärzte oder den ärztlichen Notdienst fachkundig behandelt wurden.

Wir bedanken uns bei den Kindern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehren Ingelheim und Wackernheim, die an der Freizeit teilgenommen haben. Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt waren trotz „einiger kleiner Ausreiser“ stets gut und kameradschaftlich. Besonderer Dank gilt allen, die das diesjährige Zeltlager ermöglicht und bei der Durchführung tatkräftig unterstützt haben, sei es als Betreuer, Koch oder Fahrer.

Dazu gehört auch eine umfangreiche Vor- und Nachbereitung. Hierfür haben Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer teilweise mehr als 14 Tage zusätzlich investiert. Für dieses Engagement sind wir sehr dankbar und auch ein bisschen stolz. Denn ohne diesen Einsatz wäre Jugendfeuerwehr nicht möglich – und ohne Jugendfeuerwehr wird’s brenzlig.

Neues aus dem Übungsalltag der Feuerwehr Ingelheim - 10.07.2017 | Neues aus dem Übungsalltag der Feuerwehr Ingelheim - 14.08.2017